Nachdem Mitte 2019 unsere Hündin Anton verstorben war, machte ich mich auf die Suche nach Kinderbüchern, die den Tod und den Verlust von Haustieren thematisieren. Was ich fand, waren Bücher, die sehr dunkel waren und in mir ein sehr negatives Gefühl hervorriefen. Ich suchte aber nach Kinderbüchern, die sowohl durch Sprache als auch durch Bilder positiv besetzt sind und in mir positive Gefühle auslösen. Den Tod und das Sterben als einen Teil, der zum Leben dazugehört, zu akzeptieren.
Die Ehrlichkeit und Klarheit, mit der meine Kinder fragten, machten mir die Verantwortung bewusst, die wir für unsere Kinder haben. Kinder haben meines Erachtens ein Recht darauf, ehrliche Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. Auch mir war anfangs nicht klar, wie ich das Geschehene erklären sollte. Meine Sorge war es, aus Angst etwas falsch zu machen, bei diesem Thema verstummen zu müssen. Das wollte ich nicht. Ich wäre meiner Verantwortung, die Fragen meiner Kinder zu beantworten, nicht gerecht geworden und wünschte mir eine Würdigung für Anton.
Unser Hund Anton war ein Familienmitglied, und ich wollte über das Geschehene sprechen können. Also setzte ich mich hin und erstellte für unsere Töchter Ella und Frida das Buch „Anton, der Himmel und das Meer oder wie Anton Opa Willi wieder traf“. In der ersten Fassung mit Fotos aus unserem Familienalbum versehen. Meine Kinder waren zum Zeitpunkt von Antons Tod 2 ½ Jahre alt. Diejenigen, die argumentieren, man sollte gegenüber Kindern dieses Alters solch ein Thema nicht ansprechen, möchte ich aus eigener Erfahrung mitteilen, dass Kinder viel mehr verstehen, als wir Erwachsene oftmals denken.
Meiner Familie haben diese Geschichte und die damit verbundene Aufarbeitung der Geschehnisse geholfen, ein belastendes und schweres Thema in unseren Alltag zu integrieren. Motiviert, meinen Töchtern Erklärungen zu geben, muss ich rückblickend feststellen, dass dieses Buch auch meine eigene Trauerarbeit zu Menschen und Tieren, die ich bereits verloren hatte, gefördert hat und mir in schweren Momenten hilft, das Geschehene einzuordnen.